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Garmin Oregon 450 im TestDas Garmin Oregon 450 zählt zu den bekanntesten Navigationssystemen für Radfahrer und hat sich zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt. Aber ist es tatsächlich so zuverlässig und nutzerfreundlich, wie der Hersteller in seiner Beschreibung behauptet? Eignet es sich auch für längere Touren und etwas ambitioniertere Radfahrer? Wir haben das beliebte Gerät getestet.

Verpackung und Lieferumfang
Der stabilen Verpackung entnahmen wir das Handgerät, das bereits über eine vorinstallierte Weltkarte verfügte, ein USB-Kabel, einen robusten Karabinerclip sowie eine gedruckte Bedienungsanleitung in Kurzform. Das ausführliche Handbuch befand sich im internen Speicher. Alle Teile des Sets waren sicher und sorgfältig verpackt.

Verarbeitung und Design
Endlich mal ein Gerät, das nicht im üblichen Einheitsschwarz geliefert wurde! Die grau- und orangefarbenen Absetzungen stehen dem Navigationssystem extrem gut, denn auf diese Weise versprüht es einen Hauch von Abenteuer und Safari-Feeling. Und auch die Verarbeitung begeisterte uns: Wie wir während unserer Tests feststellten, ist das Gerät nicht nur vor Regen, Staub und Schmutz geschützt, sondern offenbar auch vor Stürzen. Wir ließen es einige Male aus der Hand fallen: kein Problem für das robuste Oregon 450!

Ausstattung und Funktionen
Das Garmin Oregon 450 wurde mit einem internen Speicher ausgestattet, der lediglich 850 Megabyte umfasst. Das ist nicht sehr viel, wir haben uns daher auch gleich eine microSD-Karte mit acht Gigabyte dazugekauft. Diese sind aber inzwischen so günstig, dass die kleine Zusatzausgabe nicht weiter stören sollte. Sehr gut gefiel uns die Möglichkeit, einen Trittfrequenzsensor und einen Pulsgurt per Funk anzuschließen. Die entsprechenden Ergebnisse oder Fortschritte werden zuverlässig aufgezeichnet, so dass sich später jeder Nutzer einen guten Überblick über seine Leistung verschaffen kann. Aber das ist natürlich noch nicht alles: Ebenfalls per Funk konnten wir Routen, Tracks und Wegpunkte an die Nutzer ähnlicher beziehungsweise kompatibler Geräte weiterleiten. Unsere Lieblingstouren haben wir testweise auch gleich an einen Freund verschickt: Die Datenweitergabe erfolgte ganz einfach per Druck auf den Sende-Button, die Touren kamen korrekt beim Empfänger an.
Des Weiteren verfügt das Gerät über einen sehr präzisen Dreiachsenkompass mit Neigungskorrektur. Das bedeutet: Auch wenn wir den Kompass nicht exakt waagerecht halten, zeigt er die Richtung an. Auf den barometrischen Höhenmesser war jederzeit Verlass, er ermittelt die Höhe anhand von Luftdruckveränderungen und bietet sogar die Möglichkeit, die Veränderungen übersichtlich im Zeitverlauf anzusehen. Dies kann bei ausgedehnten Touren sehr vorteilhaft sein, weil auf diese Weise selbst kleine Wetteränderungen nicht unbemerkt bleiben.

Installation & Updatemöglichkeit
Garmin bietet für das Oregon eine ganze Bandbreite an Karten an, die jedoch relativ kostspielig sind. Wir haben auf den Kauf jedenfalls verzichtet und uns stattdessen für einige kostenlose Alternativen entschieden. Openstreetmap ist diesbezüglich sicherlich der beste Anbieter, die Karten sind qualitativ sehr hochwertig und in einer großen Vielfalt erhältlich. Der Kauf der produkteigenen Karten ist also kein „Muss“.
Während der Inbetriebnahme des Gerätes nahmen wir die mitgelieferte Anleitung in Kurzform zur Hand, die uns jedoch ziemlich verwirrte. Doch auf das Handbuch im internen Speicher mussten wir gar nicht zurückgreifen, denn im Prinzip funktioniert das Einrichten des Gerätes vollkommen intuitiv. Selbst Anfänger werden nach kurzer Zeit wissen, was zu tun ist. Die Installation von Karten ging erfreulich schnell und ebenso einfach.

Bedienkomfort
Das Garmin Oregon 450 besitzt einen gut lesbaren Farb-Touchscreen mit einer Größe von drei Zoll. Die Ablesbarkeit war auch bei direkter Sonneneinstrahlung okay, gelegentlich mussten wir den Winkel verändern oder die Hand als Sonnenschutz benutzen, was aber absolut normal ist und sich auch nicht verhindern lässt. Der Touchscreen kann auch mit Handschuhen bedient werden, allerdings lässt sich die Empfindlichkeit nicht mit dem Display eines Smartphones vergleichen. Einen gewissen, wenn auch sehr leichten, Druck mussten wir also durchaus ausüben, was aber ebenfalls kein Nachteil sein sollte. Die Stärke der Beleuchtung lässt sich individuell einstellen. Ein nettes Detail ist zudem der stabile Karabinerclip, mit dessen Hilfe wir das Gerät während verschiedener Wandertouren ganz einfach am Rucksack befestigen konnten.

Genauigkeit
Nach dem Einschalten benötigte das Gerät einige Zeit, bis es die korrekte Höhe ermittelt hatte, anschließend klappte aber alles wie am sprichwörtlichen Schnürchen. Zu Abweichungen kam es nur in einem sehr geringen Umfang, der Satellitenempfang war selbst in einer engen Schlucht relativ stabil. Extrem präzise ist der Trackmanager, der das Aufzeichnen von Routen ermöglicht. Dabei werden die kompletten Bewegungen visuell auf einer Karte dargestellt, so dass wir eine komplette Strecke vollkommen exakt zurückfahren konnten.

Akkulaufzeit
Das Garmin Oregon 450 läuft mit handelsüblichen AA-Batterien, die auf Wunsch selbstverständlich auch wiederaufladbar sein können. Angegeben wird eine Betriebsdauer von 16 Stunden, was im Energiesparmodus sicherlich auch möglich ist. Während unserer Testtouren reichte die Kapazität bei intensiver Nutzung etwa für acht bis zehn Stunden.

Vorteile
+ Ansprechendes Design und sehr robuste Verarbeitung
+ Inklusive Karabinerclip für die Befestigung am Rucksack
+ Für Fahrradtouren und Wanderungen geeignet
+ Intuitive Einrichtung und Bedienung
+ Erstklassiger Trackmanager (sehr präzise)
+ Nutzung mit Pulsgurt oder Trittfrequenzsensor möglich

Nachteile
– Keine Nachteile, jedoch empfiehlt sich der Kauf einer microSD-Karte, da der interne Speicher recht klein ist.

Fazit
Nach unserem ausführlichen Test können wir gut nachvollziehen, warum das Garmin Oregon 450 inzwischen so beliebt ist. Das Navigationssystem bietet ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis und zeigte im Prinzip keinerlei Schwachpunkte. Die geringe Kapazität des internen Speichers ist mittlerweile bei nahezu allen vergleichbaren Modellen ähnlich und sollte daher kein Nachteil sein. Die kostenintensiven Karten müssen nicht unbedingt sein, Sparfüchse können ruhig auf Alternativen zurückgreifen. Insgesamt also ein sehr empfehlenswertes Gerät, das uns ausgesprochen gut gefiel. Unsere Note: 5


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